amerikanischer Schriftsteller; Veröffentl. u. a.: "Wendekreis des Krebses", "Stille Tage in Clichy" (verfilmt); "Wendekreis des Steinbocks", "The World of Sex"; "Mein Leben und meine Welt" (Autobiogr.)
* 26. Dezember 1891 New York/NY
† 7. Juni 1980 Pacific Palisades/CA
Wirken
Henry Valentine Miller wurde im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren, wo er auch aufgewachsen ist. Sein Vater, Inhaber einer Schneiderwerkstatt, war aus Darmstadt eingewandert, die Mutter stammte aus Bremen. Er wuchs zweisprachig, mit der Betonung auf Deutsch, auf, entwickelte aber bald eine heftige Abneigung gegen alles Deutsche und empfand die Arbeitsamkeit, Sauberkeit und Sparsamkeit seiner Vorfahren als geradezu "leblos". Den amerikanischen puritanisch-materialistischen Lebensstil verachtete er allerdings kaum weniger. M. besuchte 1909 wenige Monate das City College of New York und arbeitete dann zwei Jahre für die Atlas Portland Cement Company in Manhattan. Sein Vater gab ihm noch einmal Geld zum Besuch der Cornell Universität, doch M. brannte mit einer Geliebten durch. Jahrelang trampte er kreuz und quer durch die Staaten und bestritt seinen Lebensunterhalt mit Hilfe zahlloser Jobs, vom Müllkutscher bis zum Schnapsverkäufer; vor allem hielt er sich- als Farmarbeiter - im Südwesten der USA auf. 1914 kehrte er ...